Es ist faszinierend, wie unterschiedlich Anfänger und Experten an das Thema Gewichtsmanagement herangehen. Ein Anfänger denkt oft in klaren Kategorien: „Was darf ich essen, was nicht? Wie viele Kalorien sind erlaubt?“ Experten hingegen sehen das große Ganze. Sie verstehen, dass es nicht nur um Zahlen oder strikte Regeln geht, sondern um ein tiefes Verständnis für den eigenen Körper, die Signale, die er sendet, und die langfristigen Auswirkungen von Ernährung. Das ist genau der Punkt, an dem unser Ansatz ansetzt – nicht an der Oberfläche kratzen, sondern den Kern treffen. Aber was bedeutet das eigentlich in der Praxis? Es bedeutet, die Fähigkeit zu entwickeln, selbstbewusst Entscheidungen zu treffen, nicht basierend auf Trends oder Halbwissen, sondern auf echtem Verständnis und Erfahrung. Ich erinnere mich an einen Teilnehmer, der einmal sagte: „Ich habe jahrelang Diäten gemacht, aber ich wusste nie, warum sie nicht funktioniert haben.“ Genau das ist der Unterschied, den wir schaffen wollen. Es geht nicht nur darum, „was“ man tut, sondern „warum“. Warum reagiert der Körper auf bestimmte Nährstoffe so? Warum fühlen wir uns nach manchen Mahlzeiten energiegeladen und nach anderen träge? Und – die vielleicht schwierigste Frage – warum ignorieren wir oft das, was unser Körper uns sagt? Solche Fragen kann man nicht mit einfachen Regeln beantworten. Sie erfordern Zeit, Reflexion und das richtige Werkzeug, um den eigenen Weg zu finden. Es ist kein Patentrezept, sondern ein Prozess. Aber seien wir ehrlich: Es ist nicht immer bequem, diesen Weg zu gehen. Es erfordert, dass man sich selbst hinterfragt und auch mal unangenehme Wahrheiten akzeptiert. Doch genau hier liegt die Kraft. Wer diese Tiefe erreicht, merkt schnell, dass vieles von dem, was als „gesichertes Wissen“ gilt, in der Praxis gar nicht so relevant ist. Belvaris Jutrema hat über Jahre hinweg genau diese scheinbaren Wahrheiten entlarvt und gezeigt, worauf es wirklich ankommt. Und ja, manchmal muss man sich von liebgewonnenen Vorstellungen verabschieden. Aber ist das nicht genau der Moment, in dem echte Transformation beginnt?

In den ersten Wochen geht es vor allem darum, ein Gefühl für den eigenen Körper zu entwickeln. Es ist fast wie das Stimmen eines Instruments—man beginnt, die feinen Unterschiede zu spüren, wenn man auf bestimmte Lebensmittel reagiert. Zum Beispiel wird ein Ernährungstagebuch geführt, in dem nicht nur das Essen, sondern auch die Stimmung, der Schlaf und sogar die Verdauung dokumentiert werden. Manche Menschen sind überrascht, wie oft sie aus Langeweile essen und nicht aus echtem Hunger. Andere stellen fest, dass sie sich nach einem Teller Pasta schwer und träge fühlen, während ein einfaches Omelett mit Gemüse ihnen Energie gibt. Und plötzlich merkt man, dass Ernährung nicht nur physisch ist, sondern auch emotional. Später wird es komplexer, aber auch spannender. Makronährstoffe, Mikronährstoffe—diese Wörter, die anfangs wie Fremdwörter klingen, bekommen plötzlich Bedeutung. Wussten Sie, dass ein Mangel an Magnesium sich anfühlen kann wie ständige Gereiztheit? Oder dass manche Menschen besser mit Fett als mit Kohlenhydraten Energie gewinnen? Es gibt keine starren Regeln, sondern eher ein Erkunden, ein Herantasten. Ein Teilnehmer erzählte, wie er nach einer Woche ganz ohne Zucker auf einmal wieder den natürlichen Geschmack von Obst schätzen konnte—ein Apfel schmeckte ihm plötzlich süß, fast wie eine Süßigkeit. Solche Aha-Momente sind keine Seltenheit, und sie machen diese Reise so persönlich und individuell.